Somit stellt sich zwangsläufig die Frage, was die Jungs aus Baden-Baden mit der CVO Street Glide angestellt haben, um dem Bike eben genau diese Optik zu verpassen, die sie so besonders macht. Fangen wir am Frontend an, daß dieses Rad wohl nicht aus Milwaukee stammt, dürfte auch dem ungeschulten Betrachter aufgefallen sein. Und selbstverständlich handelt es sich bei diesem Rad um ein Original Rick’s Rad, daß der eigenen Räderfertigung entsprungen ist. 23 Zoll mißt der Rundging, der im Rick’s Repertoire unter dem Namen Supersteve geführt wird und komplett schwarz beschichtet wurde. 23 Zoll sind deutlich größer als die Serienversion. Mit einem großen Rad alleine ist es allerdings nicht getan. Damit würde die gesamte Fahrzeuggeometrie verzerrt und somit auch der Nachlauf, der für die späteren Fahreigenschaften maßgeblich ist, negativ beeinflusst. Um das auszugleichen, hat man bei Rick’s eine spezielle Touringgabelbrücke im Programm, mit der die Geometrie, zusammen mit gekürzten Gabelrohren, auf fast serienmäßige Eigenschaften korrigiert wird.
Passend zum Rad wurden die darauf abgestimmten Rick’s Bremsscheiben montiert. Und weil nach diesem Größenzuwachs auch das Schutzblech nicht mehr passt, musste auch der vordere Fender durch eine Rick’s Abdeckung ersetzt werden.
Für eine deutlich entspanntere Sitzposition sorgt fortan der Rick’s Touring Lenker, der eine aufrechtere Sitzposition ermöglicht.

Für den guten Ton wurde eine verstellbare Auspuffanlage von KessTech angeflanscht, die auch auf europäischen Strassen legal betrieben werden darf und dank Verstellklappen immer die passende Soundkulisse zur Verfügung stellt.
Wer den Auspuff oder den Luftfilter ändert, sollte auf jeden Fall auch das Mapping anpassen. Bei Rick’s Motorcycles verfügt man über einen hochmodernen Dynojet Leistungsprüfstand, auf dem sich jede beliebige Fahrsituation simulieren lässt. So kann das Mapping haarfein auf die Bedürfnisse des Fahrers angepasst werden. Eine spürbar weichere Gasaannahme in engen Kurven oder im Kreisverkehr, besseres Beschleunigungsverhalten oder weniger Verbrauch sind nur einige Faktoren, die sich hiermit beeinflussen lassen.

Solltet Ihr nun vom Lacksatz in ganz besonderer Weise angetan sein, so braucht Ihr das WWW erst gar nicht zu bemühen. Auch das Farbenkleid aus einem flotten Mausgrau und tiefem schwarz wurde individuell auf Wunsch des Kunden angerührt.
Der zweite Blick hat wieder einmal gezeigt, daß man niemals voreilig urteilen sollte. Manchmal offenbart sich die wäre Pracht, beziehungsweise die vielen Detailverbesserungen, eben erst bei intensiverer Betrachtung.

Text & Fotos: Peter Schulz