Shades of Grey

3. Juni 2019

Die Harley-Davidson Softail Slim Modelle der neuesten Generation sind eine gute Basis für ein Customising Projekt. Es muß schließlich nicht immer eine Fat Boy sein und das Loch, dass mit dem Erwerb in die Haushaltskasse geschlagen wird, fällt mit einer Slim auch deutlich kleiner aus.
Bei Rick’s Motorcycles hat man für die „Schlanke“ seit jeher eine Schwäche. Bereits die Slim Modelle als Twin Cam haben die kreativen Köpfe aus Baden-Baden beflügelt. Das ist wohl auch der Grund dafür, warum auf diesen Seiten so viele vorgestellt wurden. Mit dem Jahrgang ab 2018 hielt der Milwaukee-Eight Motor bei den Softails Einzug. Und mit dem komplett neuen Antriebsstrang war auch ein neuer Rahmen fällig. genauer gesagt sind es zwei Rahmenvarianten. Bei den neuen Softails unterscheidet man grundlegend in die Modelle mit breitem und jene mit schmalem Rahmen, auf welcher auch die Slim basiert. Aber das nur am Rande, mit den nachfolgenden Zeilen wollen wir eure Aufmerksamkeit auf Modifikationen lenken, mit denen man der Slim bei Rick’s zu einem stilvollen Auftritt verholfen hat.

Wenn sich mit irgendetwas die Linie eines Custombikes festlegen lässt, dann sind es allen voran die Blechteile. Das ist bei dieser Slim nicht viel anders und dennoch sollte erwähnt werden, dass man hier mit den Karosseriearbeiten nur sehr behutsam vorgegangen ist. Zumindest wenn man die Möglichkeiten der Rick’s eigenen Blechnerei und die daraus resultierenden Custombikes kennt, scheint das zu stimmen. Aber bei dieser Slim ging es nicht um das ganz große Kino, um das maximal machbare und auch nicht darum, die Fähigkeiten der Blechverformung in voller Bandbreite zu präsentieren.
Die wahrscheinlich wesentlichste neuerung dürfte das Heck erfahren haben. Bei Rick’s werden für nahezu allen neuen Softails neue Hinterradschutzbleche in kleinen Serien, überwiegend in aufwendiger Handarbeit gefertigt. besonders viel Wert legt man auf die sich ergänzenden oder übereinstimmenden Radien. Die Materialstärken der Struts und des Schutzbleches werden dabei so angelegt, daß siw auch der Belastung einer Sozia Stand halten werden. Das wiederum erleichtert die Materialverarbeitung nicht unbedingt.
Ein ebenso knackig-knappes Schutzblech findet sich auch am Frontend wieder. Kaeine Frage, daß auch das Made by Rick’s Motorcycles ist. Rick’s bietet ebenfalls für nahezu alle Softail-Modelle das passende vordere Schutzblech an. Wahlweise in kurz oder eben in Standardlänge.
Und auch die Räder werden von Rick’s in kleinen Serien gefertigt. Bei diesen Rundlingen handelt es sich um das Modell Classic Steve, in der dreiteiligen und verschraubten Variante, komplett schwarz gepulvert. Auf die beiden 18 Zoll Räder wurde vorne ein 130er und hinten ein 200er Pneu gezogen. Eine ausgezeichnete Paarung, mit der sich diese Harley problemlos durch engste Kurven zirkeln lässt. Dass die Bremsscheiben auf das Raddesign abgestimmt sind, fällt erst auf den zweiten Blick auf und natürlich ersparen wir uns an dieser Stelle den Hersteller dieser Scheiben zu nennen.

Die auffälligsten Neuerungen haben wir bis hierhin vorgestellt. Kommen wir nun zu den kleinen Dingen, die bekanntlich nicht nur das Leben, sondern eben auch Custombikes schöner machen. Wer nun glaubt, bei Rick’s hätte man sich bei der Auswahl der Accessoires im prall gefüllten Katalogprogramms irgendeines After Market Anbieters bedient, der liegt weit daneben. Bei Rick’s kann man auf ein feines Programm an hausgemachtem zurückgreifen, das für nahezu jeden Geschmack das Richtige parat hat. So sind Riser, Lenker, Griffe und die verstellbaren Brems- und Kupplungsheben ebenso von Rick’s Motorcycles, wie seitlicher Kennzeichenhalter, Beltschutz oder der Kupplungsdeckel. Vor allem die letzt genannte Abdeckung verdient etwas mehr Aufmerksamkeit. Rick’s Kupplungsdeckel sind mit einer Makrolonscheibe ausgestattet, die einen freien Blick auf die Kupplung erlaubt. Das bringt technisch zwar nicht den geringsten Vorteil, lässt Männerherzen aber trotzdem höher schlagen.

Und noch ein feines, aber doch bedeutsames Detail solltet Ihr betrachten. Die Fußrastenanlage ist ebenfalls von Rick’s. Bereits für die Twin Cam Softails hat man seinerzeit verschiedene Rastenanlagen entwickelt und erfolgreich angeboten. Auch für die Milwaukee-Eight Softails ab dem Modelljahr 2018 hat man nun entsprechende Rastenanlagen im Programm. Abgeshen davon, daß man die Wahl zwischen polierten und schwarz eloxierten Oberflächen hat, bietet Rick’s seine Anlagen in drei Längen an. Zum Einen ist sie mit Rasten in OEM Position erhältlich. Wie die Bezeichnung es bereits andeutet, befinden sich die Rasten damit in der Position der Serienversion. Für etwas längere Beine ist eine um zwei Zoll vorverlegte Anlage erhältlich und für extralange Gräten sogar noch eine um satte vier Zoll vorverlegte Anlage.

Kommen wir abschließend zu Luftfilter und Auspuff. Der Luftfilter, wie sollte es anders sein, ist ebenfalls von Rick’s gefertigt worden. Rick’s bietet die verschiedensten Designs an, die Großteils auf die Designs der eigenen Räder abgestimmt sind. Allesamt verfügen bereits an der Serienmaschine über den Segen der TÜV-Prüfer. Rick’s Luftfilter haben den begehrten Segen sogar in Verbindung mit den verstellbaren Auspuffanlagen von Dr. Jekill & Mr. Hyde.
Ändert man Luftfilter oder Auspuff kommt das Werksmapping durcheinander. Es empfiehlt sich in diesem Fall immer, das Mapping an die neuen Komponenten anzupassen. Bei Rick’s verfügt man über einen modernen Dynojet Leistungsprüfstand, auf dem sich nahezu jede Fahrsituation nachstellen und das Mapping im Livezustand korrigieren lässt.
na klar stehen am Ende jede Menge Teile auf der Liste. Aber gemessen an anderen Rick’s Custombikes, mit gestretchtem Tank und Umlenkschwinge, 300er und vielem mehr, ist das hier doch ein eher moderater Umbau.

Text & Fotos: Peter Schulz