Bikes

Milwaukee-Eight Softail „300“

2. September 2018

Als die neuen Milwaukee-Eight Softails vorgestellt wurden, haben diese vielfach für Ovationen unter den Freunden amerikanischer Bikes gesorgt. Teilehersteller und Customizer standen damit jedoch vor einer ungeahnten Herausforderung. Alles bleibt ander, oder kein Teil aus dem repertoire für Twin Cam Modelle bis 2017 passt an die neuen Modelle ab 2018. Bei Rick’s hat man diese Herausforderung angenommen und innerhalb kurzer Zeit einen großen Teil der begehrten Rick’s Parts neu entwickelt. Dabei darf natürlich auch das Rick’s Fat Ass Kit für Breitreifenumbauten nicht fehlen, das an dieser Milwaukee-Eight Softail Slim seine Premiere feiert.

Für die EVO Modelle, aber auch für die Twin Cam Softails wurde das Patent Geschützte Schwingenkit einige tausend Male produziert und überall auf dem Globus montiert. Somit stand es außer Frage, dass man dieses System auch für die neuen Softails anbieten wollte. Nur dass es sich bei denen um komplette Neuentwicklungen handelt und von den vorhandenen Kits kein einziges Teil verwendet werden konnte. Einzig die Idee ist die Gleiche geblieben. „Über einen zweiten Belt und eine Zwischenwelle den Antriebsriemen am Rad vorbei zu führen“

Aber eins nach dem Anderen. Denn wer verstehen will warum man bei Rick’s Motorcycles diesen Aufwand betreibt, der sollte sich etwas tiefer in die Problematik von Breitreifenumbauten hineindenken.

Wer einen breiten Pneu fahren will, der kommt sehr schnell an die vom Fahrzeughersteller gesetzten, zumeist engen Grenzen. Je nach Modell ist bei 240, aufgrund der Schwingenbreite oftmals Schluss. Und selbst wenn die Schwinge breiter wäre, könnte der Antriebsriemen mit zunehmender Reifenbreite bald nicht mehr am Reifen vorbeigeführt werden.

Vor diesem Problem stehen viele Customizer auf der ganzen Welt und ebenso vielseitig sind die Lösungsansätze, die uns in den letzten Jahren präsentiert wurden. Zufriedenstellend war davon jedoch das Wenigste. da werden Getriebewellen ausgerückt, Räder nach rechts versetzt und vieles mehr. Rick’s Motorcycles ist aber für die Perfektion seine Teile bekannt und so ist man das Problem auf eine ganz andere Weise angegangen.

Die Aufgabenstellung war klar definiert. Die Softail-Optik, die mit ihrer Dreiecksschwinge den Rahmen eines alten Starrahmens vorgaukelt, sollte unbedingt erhalten bleiben. Der Reifen sollte absolut mittig in der Spur geführt werden. Das Kit sollte einfach und ohne Rahmenänderungen und zusätzliche Schweißarbeiten  zu montieren sein. Und zum guten Schluss dürfen die in Deutschland üblichen TÜV Prüfer keine Einwände für eine Zulassung haben.

Dass das möglich ist, hat man bereits mit den Varianten für Twin Cam und EVO Modelle bewiesen. Der Trick dahinter klingt simpel ist aber in der technischen Umsetzung um ein vielfaches schwieriger. Statt eines einzelnen Antriebsriemens unterteilt man diesen bei Ricks in zwei kürzere. Die Kraft wird nun an eine Zwischenwelle geleitet. Der kürzere Riemen kann nun nach aussen versetzt werden und die Kraft am Rad vorbei an das Antriebspulley vorbeileiten. Mit diesem Trick lassen sich breite Reifen, bis zum 360er problemlos montieren.

Da bei den Milwaukee-Eight Modellen sämtliche Aufnahme- und Drehpunkte neu sind und der Rahmen eine komplette Neukonstruktion darstellt, musste die bewährte Idee vollständig neu konstruiert werden. Ein Jahr lang haben die Konstrukteure bei Rick’s in enger Abstimmung mit dem TÜV gebraucht, um das Serienreife Ergebnis präsentieren zu können. Mit einem Trommelwirbel wurde der erste Umbau mit 300 Pneu auf der European Bike Week 2018 präsentiert. Zweifellos war die umgebaute Softail Slim das Highlight am Stand von Rick’s Motorcycles und stieß auf ein beachtliches Interesse bei den Besuchern.

 

Die Rick’s Softail Slim hat allerdings noch weit mehr zu bieten, als nur einen fetten 300er im Heck. Die reifen wurden auf schicke, komplett schwarz beschichtete Rick’s Räder gezogen. Die einteiligen Schmiederäder werden bei Rick’s Motorcycles unter der Bezeichnung „Classic Steve“ geführt.

Dass das serienmässige Schutzblech nicht mehr ausreicht, um die XXL Dimensionen abzudecken, dürfte ersichtlich sein. Also hat man obendrein noch einen Heckfender aus Stahl entwickelt, der diese Aufgabe in besonders schöner Weise erledigt. Rick’s Stahlfender sind übrigens für alle neuen Softail Modelle in den unterschiedlichsten Dimensionen erhältlich.

Die gestreckte Form des fertigen Custombikes verdankt das Bike zudem der Tankform. Bei Rick’s wurde der Serientank deutlich verlängert. Tankanpassungen dieser Art gehören zum Tagesgeschäft in Baden-Baden. Hier ist man besonders bemüht, dass der Tank sich nachher in einem gleichmässigen Schwung der Linie des Bikes anpasst und sich in einem sanften Bogen über die Zylinderköpfe spannt.

Und noch ein teil aus Stahl hat eure Aufmerksamkeit verdient. Die Rede ist vom vorderen Schutzblech. Bei Rick’s hat man gleich zwei Varianten im Programm. Eine knackig kurze Version, so wie eine Standardlänge. Für jedes Softail Modell ab 2018 wurde eine passende Abdeckung entwickelt.

Kommen wir zu den Accessories, den angeschraubten Teilen, die sich bereits an unzähligen Rick’s Customs bewährt haben.

Allen voran wäre hier die Fussrastenanlage zu nennen. dass auch diese für die Modelle ab 2018 neu entwickelt werden musste, darf als Randnotiz bemerkt werden. Rick’s bietet die Komplettanlage inzwischen in drei unterschiedlichen Varianten an. Die erste Version wurde in der OEM-Position angelegt. Die hier verbaute velegt die Füsse um zwei Zoll vor. Für alle, die noch längere Beine haben, gibt es eine um vier Zoll vorverlegte Anlage.

Egal ob groß oder klein, lang oder kurz. Mit Rick’s verstellbaren Brems und Kupplungshebeln ist man auf der sicheren Seite. je nach Größe der Hand, oder dicke der Handschuhe, lassen sich die Hebel in sekundenschnelle einfach verstellen und anpassen. Die gummierten Rick’s Griffe sorgen für perfekten Halt bei wilden Beschleunigungsorgien.

Dem Luftfilter solltet Ihr einen weiteren Blick spendieren. Bei diesem Bike wurde das Design „Spoke“ aus der Rick’s fertigung verbaut. Natürlich gibt es längst alle Rick’s Design Filter passend für die Milwaukee-Eight Softails ab dem Modelljahr 2018. Und natürlich mit dem Segen der TÜV Prüfer. Und den gibt es übrigens auch in Verbindung mit den verstellbaren Auspuffanlagen von Dr. Jekill & Mr.Hyde.

 

 

Man könnte noch so vieles über die erste Milwaukee-Eight Softail mit 300 Bereifung berichten. Etwa über die Kupplungsabdeckung, die Dank Acrylglas einen freien Blick auf die Kupplungsinnereien gewährt. Die Riser oder den Lenker, alles aus der Produktion in Baden-Baden. Einzig die Blinker sind nicht aus der Rick’s Fertigung. Hierbei handelt es sich um Kellermann Produkte. Die Atto 3in1 am Heckfender sind Rücklicht, Bremslicht und Blinker in einem Gehäuse. Und natürlich verfügen diese über das erforderliche E-Prüfzeichen für die Zulassung in Deutschland und der EU. Wir möchten aber abschließend viel lieber ein Fazit zu dieser Fat Ass Softail loswerden.

Den Entwicklern aus Baden-Baden ist es gelungen, einen Breitreifenkit für die Softail Modelle zu konstruieren, dass selbst den schärfsten Kritiker von breiten Pellen glücklich stimmen sollte. Dank Rick’s patentiertem System läuft das Rad tatsächlich mittig in der Spur. Warum das so wichtig ist, zeigt spätestens in der ersten Spitzkehre. Die gesamte Fuhre lässt sich problemlos um die Ecken zirkeln. Dank verbautem Airride System kann die Höhe des Bikes stufenlos auf Knopfdruck verstellt werden und passt sich somit optimal den Bedürfnissen von Fahrer und Fahrsituation an. Wir sind uns sicher, dass das Rick’s Fat Ass Kit für die Softail Modelle ab dem Modelljahr 2018 an die Erfolge der Vorgänger Kits anknüpfen wird. Optisch sind breite Reifen auch in Zukunft reine Geschmackssache. Fahrtechnisch gibt es damit kein Argument mehr, dass gegen XXL Gummis spricht.

Text: Peter Schulz

Fotos: Peter Schulz

Fotoassistenz: Volker Wolf mit Unterstützung durch harleysite.de

Testfahrer: Dom.I.Nick

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