Milwaukee-Eight Fat Boy, Crescendo
Zweifellos gehören Die Fat Boy Modelle von Anfang an zu den beliebtesten Fahrzeugen im Portfolio der Company. Das sollte sich mit der ab 2018 erhältlichen Variante der Milwaukee-Eight Fat Boy nicht ändern. bei Rick’s Motorcycles hat man sich das Erfolgsmodell vorgenommen und ihm eine Spezialkur verabreicht. Das Ergebnis überzeugt und darf als typisch Rick’s bezeichnet werden.
Was genau ist aber “typisch Rick’s”?
Eine kurze und ebenso berechtigte Frage, über die man sich an dieser Stelle endlos auslassen könnte. Zur Philosophie des Teileherstellers gehört es, weniger auf quietschbunte Effekte und ebenso schrille Designs zu setzen, sondern viel mehr klassische Linienführungen zu finden und fast schon zeitlose Customparts zu entwickeln, die nachher mit höchster Perfektion umgesetzt werden. Wer sich auf den Webseiten von Rick’s Motorcycles durch die Galerien der verschiedenen Bikes klickt, dem sei gesagt, dass in diesem Archiv Fahrzeuge abgebildet sind, die in den letzten 25 Jahren entstanden sind. Fast alle haben eine gemeinsam, dass sie die eindeutige Handschrift des Designers tragen und die meisten sind nach wie vor so schön, wie damals bei ihrem Stapellauf. Es gibt weltweit nur wenige Customizer, denen das gelungen ist. Und auch die neueste Rick’s Fat Boy Interpretation darf getrost als echter Klassiker, als echtes Rick’s Custombike bezeichnet werden.
Was genau hat man an der Fat Boy verändert?
Allen voran hat man der Dicken ein paar noch dickere Räder spendiert. Vorne rotiert nun ein Metzeler ME880 160/60 R18 und im Heck der gleiche Reifentyp mit den Dimensionen 260/40 R18. Als Trägermaterial für die schwarzen Gummis hat man sich für Rick’s Design Räder entschieden. Die drei-teiligen Räder werden im Rick’s Sortiment unter der Bezeichnung „Gimmi 5“ geführt und wurden für dieses Projekt schwarz glänzend beschichtet. dazu passend fertigt der Teilehersteller die entsprechenden Bremsscheiben im Gimmi 5 Design. Bremsen sind ein gutes Stichwort. Achtet mal auf das Hinterrad, genauer gesagt auf die Auspuff-, die Schokoladenseite… um hier eine saubere Optik zu erzielen, wurde ein so genantes „Drive-Side-Bremssystem“ verbaut, mit dem sich die Scheibe auf die andere Seite verlegen lässt. natürlich handelt es sich auch dabei um eine Rick’s Eigenentwicklung, die für alle Rick’s Räder angeboten wird.
Die passenden Abdeckungen für die Rundlinge sind ebenfalls von Rick’s entwickelt und produziert worden. Am markantesten dürfte der Heckfender sein. Wir sparen uns an dieser Stelle darauf hinzuweisen, wie aufwändig alleine die Entwicklung dieses Teils war. Designvorstellungen sind eine Sache, die spätere Fertigung in kleinen Serien eine ganz andere. bei den neuen Softails ab Modelljahr 2018 ist einfach alles anders. Ausser den Erfahrungen aus einem viertel Jahrhundert im Custombikebau konnte man auf nichts zurückgreifen. bei Rick’s hat man die neuen Softails komplett, bis in die letzte Schraube gescannt. Das war Zeitaufwändig und man war erst verhältnismäßig spät mit neuen teilen auf dem Markt, aber diese konsequente Vorgehensweise hat dazu geführt, dass man nun jedes beliebige Bauteil optimal am Computer entwickeln kann. Auch Harleys haben inzwischen nur noch geringe Fertigungstoleranzen und somit erzielt man bei Rick’s nun perfekte Ergebnisse, von Anfang an. Die neuen Heckfender für die Milwaukee-Eight Modelle ab 2018 gehören zu den ersten Teilen, die auf diese Weise entwickelt wurden. Jeder Radius und jede Kontur passen nun perfekt zur gesamten Linie des Bikes. Wer das komplette Fenderkit bei Rick’s ordert, bekommt neben dem Stahlfender nicht nur die passende Sitzgrundplatte und das Montagekit mitgeliefert, sondern obendrein auch ein Tankcover. darunter versteht sich das Zwischenstück zwischen Tank und Sitzbank, das den unschönen Übergang geschickt überbrückt.
Bleibt noch der Hinweis auf den Frontfender. Auch das vordere Schutzblech wurde von Rick’s aus Stahl gefertigt. Inzwischen wird die Abdeckung in einer knackig kurzen und in einer Satndardlänge angeboten. Beide passen sich perfekt an die Kontur des Reifens an.
Und noch etwas…
Wer jetzt seine Kulleraugen auf die Fußrasten richtet und sich wundert, dass die gewohnten Rick’s Ratsenanlagen auch an die Milwaukee-Eight Modelle passen, der liegt weit daneben. Tatsächlich handelt es sich auch hierbei um komplette Neuentwicklungen, die ähnlich wie die Fender komplett am Computer entstanden sind. Um die optische Wirkung und die spätere Position der Füße besser beurteilen zu können, wurden die einzelnen Komponenten erst einmal mittels 3D Druck ausgedruckt und angeschraubt. Die neuen Rastenanlagen im klassischen Rick’s Design sind sowohl mit OEM-Position, plus zwei oder plus vier Zoll vorverlegt zu bekommen. Wahlweise mit den hier verbauten, gerieften Rasten oder mit rundem Profil und Gummi O-Ringen. In schwarz glänzend oder in blank poliert.
Und auch die Rick’s Luftfilter sind nun für die neuen Softails erhältlich. Sämtliche Rick’s Luftfilterdesigns werden ab sofort auch für die Milwaukee-Eight Modelle ab 2018 mit dem Segen des TÜV angeboten. In Kombination mit einer Dr.Jekill & Mr. Hyde Auspuffanlage sind die Filter ebenfalls vom TÜV abgenommen worden.
Fehlt noch was?
Wer sich nun darüber wundert, dass sowohl am Heck, sowie am Frontend irgentetwas zu fehlen scheint, dem sei ein genauerer Blick an’s Herz gelegt. natürlich verfügt auch dieses Bike über Rücklicht, Bremslicht und Blinker. das Zauberwort heißt „Kellerman Atto“. den Experten aus Aachen ist es gelungen, einen extrem kleinen aber Leuchtstarken 3 in 1 Blinker zu entwickeln, der obendrein auch noch über ein E-Prüfzeichen verfügt und damit legal betrieben werden darf. Rechts und links am Heckfender findet ihr nun einen kleinen runden Kegel von knapp 10mm Durchmesser, in dem das Rücklicht, das Bremslicht und sogar der Blinker integriert sind. Am Frontend, unter den Armaturen wurde der vordere Blinker montiert, ebenfalls ein Kellerman Produkt das bei Bedarf jedoch ausschließlich über ein blinkendes Leuchsignal auf sich aufmerksam macht.
Natürlich handelt es sich bei den Griffen, den Brems- und Kupplungshebeln oder auch bei dem seitlichen Kennzeichenhalter ebenfalls um hausgemachte Rick’s Parts. Und solltet Ihr sonst noch etwas finden, das euch ungewöhnlich vorkommt, dann könnt Ihr getrost davon ausgehen, dass es in Baden-Baden gefertigt wurde.
Einmal mehr wurde mit diesem Bike bewiesen, dass eine konsequente Vorgehensweise und das Streben nach Perfektion zu einem Ergebnis führt, das nicht nur auf Anhieb überzeugt, sondern sich auch positiv von den Produkten vieler Mitbewerber abhebt.
Text: Peter Schulz
Fotos: Peter Schulz
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