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Fat Boy Allegro

21. Mai 2019

„Allegro“ ist ein Begriff aus der klassischen Musik und bedeutet so viel wie „munter“. Bei Rick’s hat man aus dem „fetten Jungen“ tatsächlich einen agilen Knaben gezaubert, mit der man nicht nur ausgesprochen stilvoll sondern eben auch entsprechend munter durch die Kurven segeln kann. Alleine schon bei der Betrachtung von Rick’s Harley-Davidson Fat Boy Custom, dürfte der eine oder andere Besucher dieser Seiten vom Ruhe- in den Aufmerksamkeitsmodus geschaltet haben.Bevor Ihr nun in die sprichwörtliche Schockstarre verfallt, verraten wir euch natürlich die wesentlichen Kunstgriffe, mit denen Rick’s hier Eure Sehnerven strapaziert.

Wie so oft, sind es die aus Stahl geformten Karosserieteile, mit denen man dem Bike eine komplett neue Linie verleihen kann. Am auffälligsten ist hier wohl die hintere Radabdeckung.Knackig kurze Heckfender aus Stahl bietet Rick’s für nahezu allen neuen Milwaukee-Eight Softails als Komplettkits an. Diese bestehen zumeist aus einem stabilen Schutzblech, der Sitzgrundplatte, einem Tankcover, mit dem sich der Übergang vom Sitz zum Serientank überbrücken lässt und einem passenden Montagekit. Materialwahl und Stärken werden von Rick’s bewusst so gewählt, dass dieses Bauteil auch stärkeren Belastungen, wie einem Sozius oder Gepäck standhält. bei dieser Fat Boy sind die Soziusrasten bereits vormontiert und stammen natürlich, wie so vieles, auch aus dem umfangreichen Teileprogramm von Rick’s Motorcycles.
Typisch für Rick’s Produkte ist hier nicht nur die perfekte Verarbeitung, sondern vor allem auch die saubere Linienführung der Konturen und Radien.
das der Fender auf den Bildern nur wenige Millimeter über dem Reifen zu schweben scheint, liegt am Airridesystem, das hier zum Einsatz kommt. Per Knopfdruck lässt sich das Heck damit stufenlos in wenigen Sekunden auf das jeweils gewünschte Niveau pumpen und auch wieder absenken.
Stahlblech war auch am Frontend die erste Wahl für das Schutzblech. Rick’s Motorcycles bietet für die Fat Boy sowohl die hier verbaute kurze Variante, als auch eine Standartlänge an, die in Baden-Baden gefertigt werden.

Dass die Räder aus dem einstigen Serienmodell stammen, senkt die Umbaukosten natürlich ungemein. Das 260er Gummi passt sowohl problemlos auf das Hinterrad, wie auch in die Harley-Davidson Serienschwinge. damit dürfte einer „munteren“ Kurvenhatz nichts mehr im Wege stehen.
Die Sitzposition und eine entspannte Armhaltung wird mit dem Rick Edelstahllenker erzielt, der hier von zwei Rick’s Eisern fixiert und in Position gebracht wird. Rick’s gummierte Handgriffe sorgen für den richtigen Halt und Rick’s Brems- und Kupplungshebel lassen sich einfach und schnell wunschgemäß sowohl in der Länge, als auch im Griffabstand verstellen.
Und noch ein paar Details sollten Eure Beachtung finden. Einen Nutzwert hat der Kupplungsdeckel natürlich nicht. Manche Dinge müssen eben einfach nur schön sein und wenn sie dann auch noch während des Motorlaufs den Blick auf die Mechanik der Kupplung erlauben, schlagen Technik-affine Männerherzen Purzelbäume.
Seitliche Kennzeichenhalter gehören bei heutigen Custombikes fast schon zum Pflichtprogramm. Rick’s bitte den hausgemachten Halter sowohl in einer TÜV-konformen langen Variante, als auch in einer kurzen Version für alle Fahrer die ausserhalb der EU-Bestimmungen fahren an.
Und jetzt noch ein Blick auf die Riemenabdeckung. Auch das sah bei der Serien Fat Boy noch ganz anders aus und es war auch nicht aus Edelstahl. Rick’s bietet diesen Beltschutz für alle Milwaukee-Eight Softail Modelle ab 2018 in unterschiedlichen Designs und Beschichtungen an. Unter Parts werdet Ihr auf diesen Webseiten fündig.

Kommen wir zur Gemischaufbereitung. Ein besonders heikles Thema seit Harley die Triebwerke mit einer Einspritzanlage ausstattet. In diesem Fall viel die Wahl auf einen Rick’s Performance Luftfilter in Kombination mit einer verstellbaren Dr. Jekill and Mr. Hyde Auspuffanlage. Beides ist schnell montiert, aber das eigentliche Problem entsteht danach erst. Wer bei diesen Komponenten von der Serie abweicht, muß auch das Mapping anpassen. Bei Rick’s verfügt man über einen hochmodernen Dynojet Leistungsprüfstand. Auf dem Rollenprüfstand lässt sich nahezu jede Fahrsituation simulieren, während sich die Parameter verstellen lassen. Es ist immer wieder erstaunlich, wie die Fahreigenschaften mit so einem Mapping optimiert werden können. Ein deutliches Leistungsplus ist ebenso möglich wie eine deutlich verbesserte Leistungskurve. Am deutlichsten wird das im Kreisverkehr oder in engen Spitzkehren, die man vorher kaum ohne schleifende Kupplung durchfahren konnte. Ohne gekonntes Mapping neigen die Hubraumboliden aus Milwaukee gerne zur übermässigen Gasannahme und Amit zu einem ungezügelten Geradeaustrieb, was selbst in seichten Kurven selten erwünscht sein dürfte.

Ein weiteres kleines, aber feines Detail verbirgt sich unterhalb der Griffarmaturen. Kellermann hat mit dem Atto den zurzeit wahrscheinlich kleinsten Blinker am Markt platziert, der obendrein auch noch mit einem E-Prüfzeichen daherkommt und somit ganz legal auf Europas Strassen die Fahrtrichtung anzeigen darf. Aber wie und wo befestigt man den Winzling am Frontend? bei Rick’s hat man zu diesem Zweck eigens einen Halter konstruiert, der ganz einfach mit der Spiegelschraube fixiert wird. Schade, dass diese Halterungen ausgesprochen schick sind, denn an dieser Stelle lässt sich eigentlich nur ein Blick darauf werfen, wenn das Bike auf der Hebebühne steht. Am Heck wurden Kellermann’s Atto 3in1 direkt an den Stahlfender geschraubt. Abgesehen davon, daß die Aachener Tüftler Rücklicht, Bremslicht und Blinker in diesem Minigehäuse untergebracht haben, findet sich darauf ebenfalls das E-Prüfzeichen wieder.
Fertig ist die Rick’s Fat Boy und wir gehen an dieser Stelle davon aus, dass Ihr den Text aufmerksam bis hierhin gelesen habt. Dann wisst Ihr jetzt auch, womit man bei Rick’s müde Männer munter macht…

Text & Fotos: Peter Schulz

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