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Different Fatboy

25. October 2016

Es gab Zeiten, da galt die Fat Boy für viele als das ultimative Bike aus der Harley-Palette und wurde zudem recht gerne mittels Modifikationen den eigenen Vorstellungen angepasst. Inzwischen ist das Angebot der Company merklich gewachsen und es gibt verschiedene interessante Alternativen. Für die Mannschaft von Rick’s ist es aber stets ein großes Vergnügen, sich auch mal wieder Harleys “Fetten Jungen” vorzuknöpfen.

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Für Martin zählt die Fat Boy immer noch zu den schönsten Bikes der Company. Das für dieses Modell typische, an die alten FLS angelehnte Frontend sollte auf jeden Fall erhalten bleiben. Auf die eigentlich ebenso charakteristischen Scheibenräder wollte er jedoch verzichten und zog stattdessen Zwei 18-Zöller vor. Die Speichenräder sind wie kaum anders zu erwarten Made by Rick’s und werden von den Baden-Badenern unter der Bezeichnung “Supersteve” angeboten.

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Während man die Gabel nur geringfügig modifizieren musste, um das neue Rad unterzubringen und eine optimale Fahrwerkgeometrie gewährleisten zu können, galt es am Heck weitaus tiefer in die Trickkiste zu greifen. Ein 300er Monsterreifen sollte auf eine 10,5-Zoll-Felge gezogen werden.
Dass ein Teil in dieser XXXL-Dimension nicht in die Serienschwinge passt, dürfte jedem klar sein. Und wer jemals über einen Breitreifenumbau nachgedacht hat, kennt den sprichwörtlichen Rattenschwanz an Problemen, der damit unweigerlich verbunden ist. Bei Rick’s hat man sich dazu eine eigene Lösung einfallen lassen, die verblüffend einfach klingt, in der Umsetzung zwar extrem viel Entwicklungsarbeit erfordert, jedoch am Ende durch eine perfekte Optik überzeugt.

Einfach eine breitere Schwinge an eine Softail zu montieren, ist keine große Kunst. Wie bekommt man aber den Antriebsriemmen ohne Versatz am Rad vorbei?
Schließlich können ein optimales Kurvenverhalten sowie ein ordentlicher Geradeauslauf nur garantiert werden, wenn die Monsterpelle absolut mittig läuft. Bei Rick’s hat man eine Zwischenwelle konstruiert und verwendet statt eines langen zwei kürzere Belts. Über die Zwischenwelle lässt sich der zweite Belt fast schon beliebig weit nach außen versetzt am Rad vorbeiführen. Was daran so kompliziert sein soll?
Denkt nur einmal darüber nach, wie man diese Umlenkung ohne nennenswerten Leistungsverlust hinbekommt, wie sich die dadurch entstehenden Hebelkräfte zuverlässig auffangen lassen und bei welchem Versandhaus Ihr die zwei kurzen Riemen ordern würdet!

Und natürlich ist zu beachten, dass so ein Umbau perfekt funktionieren muss und später auch noch bezahlbar bleiben sollte. Am Ende des besagten Rattenschwanzes ist man damit jedoch noch nicht angelangt, denn mit der neuen Raddimenssion ist der Fender eindeutig zu schmal.
Da es aber ohnehin Martins Wunsch war, die etwas zu sperrige Linienführung der Serie mit einer geschmeidigeren Kontur zu korrigieren, wurde eine neue Radabdeckung von vorneherein eingeplant. Bei Rick´s ist für derartige Aufgaben eine eigene Spenglerei eingerichtet worden, in der man dazu in der Lage ist, aus einer einfachen Blechtafel nahezu jedes Karosserieteil zu fertigen. Dasselbe gilt für den Tank. Anstatt irgendein vorgefertigtes Zubehörteil aus dem Regal zu ziehen, wurde dieser auf den eigenen Werkbänken verlängert und in Form gebracht. Jetzt musste nur noch ein formschöner Sitz angepasst werden und der wesentliche Teil der Umbaumaßnahme war vollendet.
Um im House of Custom nicht nur die Metallarbeiten erledigen zu können, hat man sich einen der Top-Custom Painter ins Haus geholt. Somit ist es keine Frage, dass auch in diesem Fall auf die hohe Kunst von Wild Air Hörby vertraut wurde. Der hat sich dann jede Menge Zeit genommen, um das Motiv aus stilisierten Flames und Skulls gemeinsam mit Martin auszuknobeln. Abschließend könnte man noch auf die Accessoires eingehen, mit denen das Bike garniert wurde. Eine Auflistung jedes einzelnen Teils ersparen wir uns jedoch an dieser Stelle. Der größte Teil ist ohnehin bei Rick´s gefertigt worden, und dass zum Beispiel die Griffe von Rebuffini und die Blinker von Kellermann sind, dürftet Ihr eigentlich anhand der Fotos erkennen. Die gesamte Linie wirkt nun tatsächlich etwas flüssiger als beim Serien-Bike und die Detaillösungen können sich auf alle Fälle sehen lassen. Dass Martin mit dem Bike seinen Spaß haben dürfte, steht wohl außer Frage!

Text & Fotos : Peter Schulz

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